PMS/Menstruationsbeschwerden - Praxisgemeinschaft Grewe - Ganzheitlich orthopädische Behandlung

Direkt zum Seiteninhalt

PMS/Menstruationsbeschwerden

Therapieinfos
Viele Frauen leiden im Zusammenhang mit ihrer Regel unter teilweise massiven Beschwerden, die sich grob in zwei Gruppen unterteilen lassen. Das prämenstruelle Syndrom (PMS) bezieht sich auf eine Reihe von Symptomen, die in der Regel vor der Menstruation auftreten wohingegen die Menstruationsstörungen dann mit Beginn der Blutung einsetzen.
Es ist aber wichtig zu wissen, dass diese Probleme nicht "gottgegeben" hingenommen werden müssen, sondern dass es viele Möglichkeiten einer effektiven Behandlung gibt.
 
Das prämenstruelle Syndrom (PMS) und die Menstruationsstörungen können dabei die unterschiedlichsten Ursachen haben.
Eine mögliche Ursache sind Verlagerungen des Uterus und der Blase sowie Verklebungen in den Peritonealfalten, die zu einem gestörten Druckverhältnis im Unterleib führen und so den Hormonhaushalt beeinflussen können.
Uterus- und Blasenverlagerungen können durch Schwangerschaft, Geburt, schweres Heben, Übergewicht, chronische Verstopfung und andere Faktoren verursacht werden. Verklebungen der Peritonalfalten und Perinealfalten können aufgrund von Überlastungen, Entzündungen oder Infektionen im gesamten Beckenbereich entstehen.
Eine Studie aus dem Jahr 2019 konnte zeigen, dass Frauen mit PMS signifikant häufiger Verlagerungen des Uterus und der Blase aufwiesen als Frauen ohne PMS. Auch Verklebungen in den Peritonealfalten wurden bei Frauen mit PMS häufiger festgestellt. (Quelle: Nazari M, et al. Association between uterine and bladder retroversion and severity of premenstrual syndrome. Taiwan J Obstet Gynecol. 2019 Nov;58(6):855-858.)
 
Sehr häufig treten die Symptome eines PMS oder auch Menstruationsbeschwerden bereits mit der beginnenden Pubertät oder der ersten Menstruation auf, was zu starken seelischen und körperlichen Belastung der heranwachsenden Frauen führen kann. Man geht davon aus, dass diese Probleme durch ungleichmäßiges Wachstum im Beckenraum hervorgerufen werden kann. Ein häufiges äußerliches Zeichen sind Änderungen in der Körperhaltung, insbesondere des Beckens und der Wirbelsäule.
 
Die Symptome von PMS und Menstruationsstörungen sind dabei individuell sehr unterschiedlich. Zu den häufigsten Symptomen von PMS zählen:
 
-     Stimmungsschwankungen
-     Reizbarkeit
-     depressive Verstimmungen
-     Angstgefühle
-     Nervosität
-     Appetitveränderungen
-     Kopfschmerzen
-     Bauchschmerzen
-     Brustschmerzen
-     Rückenschmerzen
-     Gelenkschmerzen
-     Übelkeit
-     Erbrechen
-     Durchfall
-     Verstopfung
-     Wassereinlagerungen
-     Schwellungen
-     Müdigkeit
-     Schlafstörungen
-     Konzentrationsstörungen
-     Gedächtnisprobleme
-     Libidoverlust
-     Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
-     Akne
-     vermehrte Behaarung und Haarausfall.
 
Bei Menstruationsstörungen können zusätzlich unter anderem auftreten:
 
-      Schmerzen im Unterleib
-      Krämpfe
-      Schmerzhafte Menstruation
-      Veränderungen der Menstruationsdauer
-      Veränderungen der Blutungsstärke
-      Unregelmäßige Menstruation
-      unerfüllter Kinderwunsch.
 
(Quelle: Deutsches Grünes Kreuz e.V. (Hrsg.) (2017). Ratgeber Menstruation. Berlin.)
 
 
Zur Behandlung von PMS und Menstruationsstörungen können verschiedene Therapien eingesetzt werden:
 
Die Lowlevellasertherapie ist eine nichtinvasive Methode, bei der niedrigenergetische Laserstrahlen auf bestimmte Körperbereiche gerichtet werden. Auch Studien belegen, dass die Lowlevellasertherapie bei Menstruationsbeschwerden wirksam sein kann. (Z.B. Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23294184/).

TUINA ist eine chinesische Massagetechnik, bei der Druck auf bestimmte Punkte im Körper ausgeübt wird. Es kann bei Menstruationsbeschwerden helfen, indem es Verspannungen im Beckenbereich löst. Auch hier zeigen Studien, dass TUINA bei dysmenorrhoischen Schmerzen wirksam sein kann (Z.B. Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25700557/).

Akupunktur ist eine traditionelle chinesische Therapie, Dabei werden Nadeln an bestimmten Punkten des Körpers gesetzt, um den Energiefluss im Körper zu regulieren und den Hormonhaushalt auszugleichen. Alternativ kann die Akupunktur auch mittels eines speziellen Akupunkturlasers schmerzfrei ausgeführt werden.
Eine Studie zeigte, dass Akupunktur bei dysmenorrhoischen Schmerzen wirksam sein kann (Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29392242/).

Osteopathie ist eine manuelle Therapiemethode, bei der der Osteopath sanft den Körper manipuliert, um Spannungen und Blockaden zu lösen. Eine Studie zeigte, dass die Osteopathie bei Menstruationsbeschwerden wie Schmerzen im Unterleib und Krämpfen wirksam sein kann (Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18667202/).

Die manuelle Therapie/Faszientherapie umfasst verschiedene Techniken, bei denen der Therapeut den Körper durch Triggerpunkttechniken, Faszientechniken, Massage, Mobilisation oder Manipulation behandelt. Es kann helfen, Spannungen im Beckenbereich zu lösen und die Durchblutung zu verbessern. Eine Studie zeigte, dass die manuelle Therapie bei dysmenorrhoischen Schmerzen wirksam sein kann (Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25894670/). Eine weitere randomisierte kontrollierte Studie aus dem Jahr 2020 konnte zeigen, dass die manuelle Therapie von verklebten Peritonealfalten und Verlagerungen des Uterus bei Frauen mit Menstruationsstörungen zu einer signifikanten Verbesserung der Symptome führte. (Quelle: Bae JH, et al. The Effects of Manual Therapy on Adhesive Peritoneal Bands and Uterine Retroversion in Patients with Dysmenorrhea: A Randomized Controlled Trial. J Clin Med. 2020 Oct 15;9(10):3285.)
           
 
Aber auch eine ausgewogene Ernährung kann ebenfalls dazu beitragen, die Symptome von PMS und Menstruationsstörungen zu lindern. Eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und fettarmen Proteinen ist, kann helfen, den Hormonhaushalt auszugleichen und Entzündungen im Körper zu reduzieren.
 
Auch regelmäßige Bewegung kann Menstruationsbeschwerden lindern. Durch körperliche Aktivität werden Endorphine freigesetzt, die Schmerzen lindern und das allgemeine Wohlbefinden steigern können. Zudem kann gezieltes Training der Beckenbodenmuskulatur dazu beitragen, Verlagerungen der Organe zu verhindern und somit Menstruationsbeschwerden vorzubeugen.
 
Insgesamt gibt es also eine Vielzahl an Therapieansätzen, die bei PMS und Menstruationsbeschwerden helfen können. Welche Methode am besten geeignet ist, hängt jedoch von individuellen Faktoren ab und sollte daher im Rahmen einer umfassenden Diagnostik und Beratung durch einen erfahrenen Therapeuten oder Arzt entschieden werden. Ein ganzheitlicher Ansatz, der eine Kombination aus manueller Therapie, Akupunktur, Ernährung und gegebenenfalls Medikamenten umfasst, erzielt erfahrungsgemäß die besten Ergebnisse.

Hormonelle Medikamente wie die Antibabypille oder eine Hormontherapie können ebenfalls eingesetzt werden, um Menstruationsbeschwerden zu lindern. Diese Medikamente können helfen, den Hormonhaushalt zu regulieren und Symptome wie Schmerzen, Krämpfe und Stimmungsschwankungen zu reduzieren. Es ist jedoch wichtig, die Nebenwirkungen und Risiken gegenüber den im Vergleich oft geringen Vorteilen dieser Medikamente genau abzuwägen, bevor sie eingenommen werden. Beispielhaft seien folgende durchaus recht häufig auftretende Nebenwirkungen genannt:

  1. Hormonelle Ungleichgewichte: Die Verwendung hormoneller Medikamente kann zu Veränderungen im hormonellen Gleichgewicht führen. Dies kann Nebenwirkungen wie Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Übelkeit und Brustspannen verursachen.
  2. Thromboembolische Ereignisse: Bei der Anwendung von Hormonpräparaten, insbesondere solchen, die Östrogene enthalten, besteht ein geringes Risiko für thromboembolische Ereignisse wie tiefe Venenthrombose (DVT) oder Lungenembolie. Dieses Risiko kann insbesondere bei Jugendlichen mit bestimmten Risikofaktoren erhöht sein, wie z. B. einer persönlichen oder familiären Vorgeschichte von Thrombosen.
  3. Blutungsstörungen: Hormonelle Behandlungen können zu unregelmäßigen Blutungen führen. Dies kann sich in Form von verstärkten oder verlängerten Blutungen, Zwischenblutungen oder Ausbleiben der Menstruation zeigen.
  4. Hormonabhängige Krebsarten: Bei der Verwendung von Hormonen über einen längeren Zeitraum besteht ein potentielles Risiko für hormonabhängige Krebserkrankungen wie Brustkrebs oder Gebärmutterkrebs. Das genaue Risiko hängt von verschiedenen Faktoren ab und sollte individuell mit einem Arzt besprochen werden.
  5. Stimmungsveränderungen: Hormonelle Veränderungen können sich auf die Stimmung auswirken und bei einigen Personen depressive Symptome verstärken oder auslösen. Es ist wichtig, eventuelle Stimmungsveränderungen während der Behandlung zu beobachten und gegebenenfalls mit einem Arzt zu besprechen.
  6. Andere mögliche Nebenwirkungen: Zu den weiteren möglichen Nebenwirkungen einer hormonellen Behandlung können Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel, Gewichtsveränderungen, Hautveränderungen und Brustbeschwerden gehören.
 
 
Zurück zum Seiteninhalt